So wird der Airbag-Helm aktiviert.
So wird der Airbag-Helm aktiviert. (Bild: Hövding)

Ratgeber Rad & E-Bike Airbag-Helm: innovativer Kopfschutz von Hövding

Die Statistiken sprechen für sich: Wer beim Fahrradfahren einen entsprechenden Helm trägt, ist deutlich besser geschützt. Im Falles eines Falles bleiben Helmträger zu 73 Prozent von Kopfverletzungen verschont, Menschen ohne Helm lediglich zu 46 Prozent. Dennoch tragen nur etwa 11 Prozent aller Erwachsenen regelmäßig einen Kopfschutz – unter anderem deswegen, weil normale Fahrradhelme als unpraktisch, störend, frisurschädigend etc. empfunden werden. Eine mögliche Alternative ist hier der Airbag-Helm von Hövding, der wie ein Kragen getragen wird und beim Sturz eine schützende Umhüllung rund um den Kopf auslöst. Im Folgenden erfahren Sie alles Wissenswerte zu Funktionsweise, Handling und Anschaffungskosten des Airbag-Fahrradhelms. Außerdem erläutern wir dessen Vor- und Nachteile – und verraten Ihnen gleich zu Beginn, warum man beim Thema Airbag für Radfahrer unweigerlich auf das Unternehmen Hövding stößt.

Airbag-Helm gleich Hövding

Wer sich einen Fahrradhelm mit Airbag zulegen möchte, kommt nicht an Hövding vorbei. Kein Wunder, schließlich ist das erst 2006 gegründete schwedische Unternehmen nicht nur Erfinder des Airbag-Helms, sondern zudem dessen einziger Hersteller. Auf diesem Alleinstellungsmerkmal ruht sich Hövding jedoch nicht aus, sondern setzt alles daran, die Sicherheitstechnologie seiner Produkte kontinuierlich zu verbessern: Das neueste Airbag-Fahrradhelm-Modell „Hövding 3“, von dem auch im Weiteren die Rede ist, verfügt mittlerweile sogar über eine Bluetooth-Verbindung, die bei einem Unfall ausgewählte Kontakte benachrichtigt.

Airbag-Helm: So funktioniert der Fahrradhelm mit Airbag

Eigentlich ist der Airbag-Helm von Hövding gar kein Helm im klassischen Sinne, sondern eben eine Art Kragen, die um den Hals getragen wird, und in dessen Nackenbereich ein mit Heliumgas befüllter Kaltgasgenerator verbaut wurde. Mittels Sensorik werden die Bewegungsabläufe des Radfahrers erfasst – sage und schreibe 200 mal pro Sekunde. Bei einem Sturz bläst sich der integrierte Airbag innerhalb einer Zehntelsekunde auf. Der entstandene Helm-Airbag umhüllt wie eine Kapuze sowohl den Kopf- als auch den Halsbereich, ohne das Blickfeld zu beeinträchtigen. Da der Gasdruck über einige Sekunden hinweg konstant ist, bleibt die Schutzwirkung des Hövding auch bei wiederholtem Aufprall erhalten.

Airbag-Helm: Wie sicher ist der Hövding?

Um es gleich vorwegzunehmen: Das Produkt von Hövding gilt als sicherster Kopfschutz überhaupt. Laut Herstellerangaben ist er achtmal so sicher wie ein Fahrradhelm ohne Airbag, doch auch Certimoov, ein unabhängiges französisches Testinstitut, bescheinigte dem Hövding-Airbag-Fahrradhelm im Jahr 2020 die größte Schutzkapazität unter 80 getesteten Modellen. Insbesondere bei einem Seitenaufprall und bei schrägen Aufprallarten liegt der Hövding hinsichtlich seiner Schutzwirkung ganz vorn, verringert das Risiko für Hirnverletzungen jedoch auch bei allen weiteren Aufprallbedingungen erheblich. Zudem ist die Stoßdämpfung ist beim Hövding-Airbag-Helm deutlich besser als bei beim Fahrradhelm ohne Airbag. Hervorgehoben wurde, dass der Hövding besser vor Kopfverletzungen schützt als jeder andere Fahrradhelm, der bislang in der Geschichte des Testinstituts geprüft wurde. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Airbag-Helm Verletzungen des Kopfes ebenso wie des Hals-Nackenbereichs verhindern kann und dass zudem auch die empfindlichen Halswirbel bei einem Aufprall besser geschützt sind.

💡 Wichtig: Der Airbag-Helm von Hövding verfügt über das CE-Prüfzeichen und entspricht somit der EU-Richtlinie für persönliche Schutzausrüstung.

Airbag-Helm: Wann genau löst der Hövding-Airbag aus?

Der Airbag-Helm im geschlossenem Zustand
Der Airbag-Helm im geschlossenem Zustand (Bild: Alexander Crispin - Hövding)

So einfach das Hövding-Prinzip auch klingt, stellt sich doch die Frage, ob und wie ein Airbag für Radfahrer überhaupt erkennt, wann ein Ernstfall vorliegt. Schließlich kommt es regelmäßig vor, dass man beim Radeln plötzlich bremsen muss, sich ruckartig bewegt oder den Kopf stark wendet. Und wie sieht es bei starken Erschütterungen während der Fahrt aus, beispielsweise auf einer Straße mit beschädigter Asphaltdecke oder auf einem Feldweg? Auch das ist für den Hövding tatsächlich kein Problem: Mittels jahrelanger Entwicklungsarbeit und einer Vielzahl von Tests wurde ein Algorithmus entworfen, welcher es der Airbag-Helm-Sensorik ermöglicht, „normale“ Bewegungsmuster eindeutig von Sturz- oder Aufprallsituationen zu unterscheiden.

Airbag-Helm: Aufbau, Größen und technische Details

Der Fahrradhelm-Airbag hat die Form eines Kragens, der den Airbag selbst, einen Kaltgasgenerator und die Sensorik enthält. Er wiegt 800 Gramm, lässt sich zusammenfalten, und ist mit einem Überzug aus sehr widerstandsfähigem Nylon ummantelt, der den Hövding vor äußeren Einflüssen schützt. Geliefert wird der Helm-Airbag mit einem Basisüberzug, es gibt jedoch weitere Hövding-Überzüge in verschiedenen Designs und Farben. Sie sind sämtlich abnehm- und waschbar, allerdings kann der Airbag für Radfahrer nicht ohne Überzug genutzt werden.

💡 Wichtig: Die Naht im Überzug dient als Sollbruchstelle, wenn der Airbag-Helm ausgelöst wird. Sie darf nicht abgedeckt werden, daher sollten Schals und Tücher immer unter dem Hövding getragen werden!

Größe

Das neueste Helm-Airbag-Modell Hövding 3 hat mittlerweile eine Einheitsgröße, die generell für einen Kopfumfang von 52 – 59 cm ausgelegt ist. Ein verstellbares System erlaubt, den Kragen flexibel auf einen Nackenumfang von 34 bis 45 cm einzustellen. Beim Vorgängermodell Hövding 2 ist der Nackenumfang ausschlaggebend für die Auswahl eines passenden Modells. Diesen Airbag-Helm gibt es entsprechend in 3 Größen:

* S = bis zu 36 cm Nackenumfang

* M = 34 bis 42 cm Nackenumfang

* L = 38 bis 45 cm Nackenumfang

Die richtige Größe des Airbag-Helms ist von entscheidender Bedeutung für dessen Schutzwirkung, genau wie beim Fahrradhelm ohne Airbag. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie auch in unserem Artikel „Fahrradhelm-Größe: Nur passend bieten Helme echten Schutz“.

 

Akku

Die für die Funktion des Airbag-Helms notwendige Batterie hat eine aktive Akkulaufzeit von 14 bis 16 Stunden. Zur Überprüfung des Batteriestands muss der Multifunktionsknopf auf der Kragenunterseite gedrückt werden, woraufhin eine LED den Batteriestand folgendermaßen anzeigt:

* Konstant grünes Licht: > 50 % verbleibende Batterielaufzeit

* Blinkendes grünes Licht: zwischen 20 und 50 % verbleibende Batterielaufzeit

* Konstant rotes Licht: < 20 % verbleibende Batterielaufzeit

 

Batteriestand / Akustische und optische Warnsignale

Sollte der Batteriestand unterwegs zu niedrig werden, erklingen in fünfminütigen Abständen 3 Tonsignale, zudem leuchtet eine LED grün-rot auf. Einen kritischen Batteriestand meldet der Hövding mit 10 Pieptönen, kurz danach deaktiviert sich der Airbag-Helm.

Akkuladezeit

Die Batterie des Hövding sollte möglichst immer vollständig aufgeladen werden, und zwar mittels eines speziellen USB-Kabels. Die Akkuladezeit beträgt je nach Hövding-Modell und Batteriestand zwischen zwei und drei Stunden.

💡 Wichtig: Sie sollten Sie den Akkustand vor der Fahrt prüfen, um sicherzustellen, dass Ihnen nicht unterwegs der Saft ausgeht, ohne den ein Hövding-Helm-Airbag natürlich nicht funktioniert.

Airbag-Helm: Handhabung

Der Airbag-Helm im geöffnetem Zustand
Der Airbag-Helm im geöffnetem Zustand (Bild: Alexander Crispin - Hövding)

Tatsächlich ist der Hövding-Airbag-Helm kinderleicht anzulegen und zu aktivieren:

* Airbag-Fahrradhelm um den Nacken legen

* Den vorne befindlichen Reißverschluss vollständig schließen

* Aktivierung: Den am Reißverschluss befindlichen Druckknopf mit dem Gegenstück auf der rechten Kragenseite verbinden

* Deaktivierung: Druckknopf vom Gegenstück lösen

💡 Wichtig: Der Hövding-Airbag-Helm sollte stets deaktiviert werden, wenn Sie nicht auf dem Rad sitzen – so vermeiden Sie das ungewollte Auslösen des Helm-Airbags.

 

Airbag-Helm: Hat ein Fahrradhelm mit Airbag auch Nachteile?

Hövding punktet sicherlich mit der hohen Schutzwirkung seiner Produkte, allerdings gibt es auch gewisse Einschränkungen bei der Nutzung:

* Hövding-Helm-Airbags sind ausschließlich für Personen ab 15 Jahren getestet und zertifiziert.

* Sie bilden ein in sich geschlossenes System, daher ist ein Batteriewechsel ebenso wenig möglich wie beispielsweise ein Austausch des Reißverschlusses.

* Ein Airbag-Helm darf bei Flugreisen weder im Handgepäck noch im Aufgabegepäck transportiert werden.

* Der Hövding wurde im Hinblick auf „urbanes Radfahren“ konzipiert – beim sportiven Mountainbike-, Kunst- und Rennradfahren scheidet er ebenso aus wie bei Tandems, BMX-Rädern, Liegerädern oder Einrädern.

* Eine Kombination des Hövding-Airbag-Helms mit Turbanen und anderen Helmen ist nicht möglich. Auch sollten große Hüte oder Mützen, welche die Sollreißnaht bedecken, sowie große Ohrringe vermieden werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der nicht unerhebliche Kostenaufwand: Für den Hövding 3 müssen Sie mit knapp 350 Euro rechnen.

💡 Wichtig: Leider muss ein ausgelöster Hövding-Airbag-Helm genau wie ein Fahrradhelm ohne Airbag nach dem Sturz ausgetauscht werden. Allerdings gibt es die Möglichkeit, sich zum sogenannten Crash Replacement-Programm von Hövding anzumelden: Wird der Airbag-Fahrradhelm bei einem Unfall ausgelöst, erhalten Sie dann beim Kauf eines neuen Hövding einen Rabatt von 100 Euro.

Airbag-Helm: Innovativer Kopfschutz mit Mehrwert

Insgesamt betrachtet hat der Fahrradhelm-Airbag von Hövding viel zu bieten – auch in Hinsicht auf Komfort und Design. Obwohl Frisurfreundlichkeit auf den ersten Blick unwichtig erscheinen mag, ist es durchaus denkbar, dass genau dies ein Argument für Menschen darstellt, die bislang als Helm-Muffel mit dem Fahrrad unterwegs sind. Und auch die Tatsache, dass sich ein Hövding durch eine Auswahl unterschiedlich gestalteter Überzüge problemlos an den eigenen Kleidungsstil anpassen lässt, trägt sicherlich zur Attraktivität des Airbag-Helms bei. In erster Linie punktet der Hövding jedoch mit seiner herausragenden Schutzwirkung für Kopf, Nacken und Hals. Natürlich sind ca. 350 Euro kein Pappenstiel, und ein Hövding muss nach einem Unfall oder spätestens nach sieben Jahren Einsatz ausgetauscht werden. Allerdings gilt das auch für den Fahrradhelm ohne Airbag, und darüber hinaus sind Gesundheit und körperliche Unversehrtheit unbezahlbar – oder doch zumindest eine gewisse Investition wert. Ob Sie nun mit einem Helm ohne Airbag, einem Hövding-Airbag-Helm oder vielleicht sogar mit einem Falthelm unterwegs sind: Wir wünschen Ihnen allzeit gute Fahrt und hoffen, dass Ihr Kopfschutz niemals zum Einsatz kommen muss!