Schrott-Riese „Wertgigant“ macht den Schwarzenbergplatz in Wien zum Schrottplatz

Der sechs Meter hohe Wertgigant steht in Wien.
Der Wertgigant soll die Menschen wachrütteln und zum Nachdenken anregen. (Bild: Wertgarantie | Niklas Stadler)

Wir sind Meister im Wegwerfen. Weltweit wachsen die Müllberge. Die Vermeidung von Plastikmüll hat es inzwischen in das gesellschaftliche Bewusstsein geschafft – Elektroschrott wird hingegen kaum wahrgenommen. Dabei sind die Mengen an Elektroschrott, die weltweit produziert werden, gigantisch. Jährlich 27.566 Tonnen Elektroschrott verursachen österreichische Haushalte, indem sie defekte Geräte nicht reparieren lassen, sondern entsorgen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der Geräteversicherer Wertgarantie in Auftrag gegeben hat. Gemeinsam mit dem Aktionskünstler HA Schult hat sich der Spezialversicherer dem Kampf gegen den Elektroschrott verschrieben. Zusammen verschaffen sie ihrem Anliegen mit einer gigantischen Skulptur aus Elektroschrott Aufmerksamkeit.

Elektroschrott-Riese als Mahnmal auf dem Schwarzenbergplatz

Sechs Meter hoch, über eine Tonne schwer und ausgestattet mit einer drastischen Botschaft – so steht HA Schults Wertgigant aktuell auf dem Schwarzenbergplatz in der Wiener Innenstadt. Erschaffen aus defekten Elektrogeräten, erzählt der Wertgigant seine persönliche Geschichte. „Wir produzieren Müll und wir werden zu Müll. Der Müll ist allgegenwärtig auf einem Planeten, den wir zum Müllplaneten Erde machen“, sagt HA Schult, der renommierte Künstler hinter dem Schrott-Riesen. Bis zum 10. Oktober 2022 steht der Wertgigant noch vor dem Hochstrahlbrunnen und kann von Interessierten besichtigt werden. Neben der imposanten Skulptur klären auch Informationstafeln und ein Video weiter über die Bedeutung von Elektroschrott in unserer Wegwerfgesellschaft auf.

Studie „Reparieren statt Wegwerfen“ zeigt Umgang mit defekten Elektrogeräten

Der Wertgigant ist dabei nicht nur ein weiteres Kunstobjekt HA Schults, sondern Projektionsfläche eines ernsten Anliegens: Die beeindruckende, eine Tonne schwere Skulptur repräsentiert den Elektroschrott, den österreichische Haushalte in nur 20 Minuten produzieren – das entspricht jährlich 27.566 Tonnen Elektroschrott durch nicht-reparierte, sondern weggeworfene Elektrogeräte. Und innerhalb von rund 2 Wochen entsteht so eine Armee von 1.000 Wertgiganten – vergleichbar mit den 1.000 Trash People, den Müllmenschen des Künstlers HA Schult. 

„Es ist jetzt Zeit zu handeln, weil die enormen Elektroschrottberge uns und unserer Umwelt schon heute schwer schaden“, unterstreicht Patrick Döring, Vorstandsvorsitzender von Wertgarantie. „Wir sind überzeugt, dass ein nachhaltigerer Umgang mit Elektrogeräten einen großen Beitrag zur Einsparung von Elektroschrott und CO2-Äquvalenten leisten kann. Das belegen auch die Ergebnisse unserer Studie ‚Reparieren statt Wegwerfen‘.“ Sie zeigt, dass durch die Entsorgung defekter Geräte und Neuanschaffung gleicher Geräte jährlich pro Haushalt 51 Kilogramm CO2e verursacht werden, die mit der Produktion der jeweiligen Neugeräte einhergehen. Für Österreich bedeutet dies, dass alle Haushalte zusammen eine Gesamtmenge von 287.480 Tonnen CO2e pro Jahr verursachen – so viel wie ein durchschnittlicher Diesel-PKW, der in etwa 38-mal ununterbrochen um die Erde fahren würde!

Reparaturen als wichtiger Faktor zur Einsparung von Elektroschrott

In nur 29 Prozent der Schadensfälle wird eine Reparatur des jeweiligen Gerätes vorgenommen. Doch weshalb entscheiden sich Verbraucher mehrheitlich gegen eine Reparatur defekter Geräte? Etwa ein Drittel der Verbraucher (30 Prozent) gibt an, dass die Reparaturkosten zu hoch seien und sie sich deswegen gegen eine Reparatur entscheiden. „Der stetig wachsende Berg von Elektroschrott ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt“, warnt Melanie Mietzner, Marketingleitung von Wertgarantie. „Geräte-Reparaturen haben ein enormes Umweltschutz-Potenzial, wie die Studienergebnisse auch belegen. Durch Reparaturen werden in Österreich bereits jetzt jährlich 22.035 Tonnen Elektroschrott vermieden.“

Versicherungen tragen zu nachhaltigerem Konsumentenverhalten bei

Eine zentrale Botschaft der Studie lautet: Je mehr Elektrogeräte repariert werden, desto mehr Elektroschrott kann vermieden werden. Dabei hätte bereits ein kleiner Anstieg der Reparaturhäufigkeit einen großen Einfluss auf die Elektroschrottmenge: Würde sich die Reparaturhäufigkeit von aktuell 29 Prozent lediglich um ein Viertel erhöhen, würde sich die jährlich verursachte Menge Elektroschrott um insgesamt 6.892 Tonnen und die CO2-Emissionen um 51.138 Tonnen reduzieren.

In Österreich werden rund doppelt so viele versicherte Geräte repariert wie Geräte ohne Versicherung. Denn bei unversicherten Geräten sind es lediglich 25 Prozent, die bei einem Schadensfall repariert werden. Der Abschluss einer Versicherung wirkt sich also positiv auf die Reparaturquote aus. Derzeit ist es jedoch so, dass nur für insgesamt 7 Prozent aller Geräte eine zusätzliche Versicherung außerhalb der Hausratversicherung abgeschlossen wird – 93 Prozent aller Geräte sind demnach nicht versichert. Dabei können Geräteversicherungen dazu beitragen, die Lebensdauer von Geräten zu verlängern und Ressourcen zu schonen.

Detaillierte und weiterführende Informationen, die gesamte Studie, Bildmaterial sowie Infografiken zum Thema finden Sie unter www.reparieren-statt-wegwerfen.com/at.

Die österreichweit repräsentative Studie „Reparieren statt Wegwerfen“ im Auftrag der Wertgarantie SE liefert Ergebnisse zum typischen Nutzerverhalten österreichischer Haushalte von 38 Elektrogeräten. Die Umfrage unter 5.213 Verbrauchern in Österreich wurde von der imug Beratungsgesellschaft im Auftrag der Wertgarantie SE im Zeitraum November bis Dezember 2021 durchgeführt.

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Ulrike Braungardt

Ulrike Braungardt

Abteilungsleiterin Unternehmenskommunikation

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