Panoramabild von einem Radweg neben einem Fluss in der Toskana
Radtour Toskana - Italien für Sie gebündelt (Bild: ArTo - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Radtour Toskana – Einmal von Pisa nach Florenz

Hierzulande gibt es eine Fülle gut ausgebauter Radwege, die darauf warten, von Ihnen befahren zu werden. So weit, so richtig. Die Welt ist jedoch groß und wartet mit traumhaften Landschaften, wunderbarem Wetter und Kunst und Kultur auf. Es gibt zahlreiche Länder zu bereisen – Italien zum Beispiel. Italien bietet nicht nur ein großes Spektrum an Natur, Land und Leuten, sondern besitzt auch hervorragende Fahrradwege, um all das zu erkunden. Besonders die Toskana ist für Bike Trips geradezu geschaffen: Weinberge, so weit das Auge reicht, ein mildes Klima und historische Städte, die ohne Übertreibung als die Wiege der Renaissance bezeichnet werden können. Klingt gut? Ist es auch. Wir nehmen Sie mit auf eine Radtour Toskana und radeln mit Ihnen in einer Woche von Pisa nach Florenz.

Toskana: Das ganze Italien, gebündelt in einer Radtour

Um eines gleich vorwegzunehmen: Das GANZE Italien lässt sich sicherlich nicht in einer Woche erfahren, geschweige denn anhand von zwei, drei Städten. Soviel muss zur Fairness gesagt werden. Nichtsdestotrotz haben wir für Sie eine ganz besondere Route zusammengestellt, auf der Sie einen tiefen Einblick in die Vielfalt des Landes, in seine reichen Landschaften und kulturell pulsierenden Städte erhalten. Wenn Sie Italien erleben und es wirklich kennenlernen wollen, dann ist diese Route wie geschaffen dafür.

Lassen Sie sich von der hügeligen Landschaft der Toskana verzaubern. So weit das Auge reicht zieren Weinreben, Olivenbäume, Zypressen und Pinien die Felder und Berge. Probieren Sie ein Glas Chianti, für den die Toskana weltberühmt ist. Auch historisch ist die Region ein wahrer Schatz mit seinen vielen Spuren, die Etrusker und Medici hinterlassen haben – die Medici zählten über vier Jahrhunderte zu einer der einflussreichsten Dynastien des Landes. Sehen Sie sich Pisa aus nächster Nähe an und bestaunen seinen schiefen Turm, erkunden Sie Luccas imposante Befestigungsmauer und erleben die Thermalbäder in Montecatini Terme. Ganz zu schweigen von Florenz, DER Renaissance Hauptstadt Italiens. Kurzum: Auf dieser Route erleben Sie (fast) ganz Italien.

Wo kann man in Italien gut Radfahren?

In Italien gibt es viele Orte und Regionen, die sich hervorragend zum Radfahren eignen. Wir stellen Ihnen im Folgenden eine Strecke vor, welche die Schönheit des Landes vielleicht am besten einfängt und nehmen Sie mit in die Toskana auf den Weg von Pisa nach Florenz – in einer Woche.

1. Tag: Pisa

Ihre Radtour Toskana beginnt in Pisa, anreisen können Sie bequem per Bahn. Heute vor allem wegen seines schiefen Turms bekannt, war Pisa im Mittelalter eine der vier wohlhabenden Seefahrerrepubliken des Landes. Die Stadt verfügt über viele verwinkelte Gassen und zahlreiche kleine gelbe Häuschen – eine typisch toskanische Stadt also. Besuchen Sie (neben dem Turm natürlich) unbedingt den Platz der Ritter. Dieser gilt nicht umsonst als einer der schönsten Renaissanceplätze Europas.

2. Tag: Pisa – Lucca

Von Pisa geht es weiter in Richtung Norden nach Lucca. Auf dem Weg kommen Sie am Fluss Serchia vorbei, der Sie in das schöne Dörfchen Ripafratta bringt. Der Ort verzaubert Sie mit seinen kleinen, sandsteinfarbenen Häuschen und schmalen Gassen. Angekommen im 90.000 Einwohner großen Lucca können Sie die alten Befestigungsmauern der Stadt bestaunen. Die daran gelegene Promenade sowie die großflächigen Plätze des Ortes sollten Sie sich ebenfalls unbedingt anschauen.

3. Tag: Lucca – Montecatini Terme

Die Reise geht weiter und führt Sie am Dorf Collodi vorbei. Hier ist der Autor der Kinderbuchfigur Pinocchio aufgewachsen, die auch dem Park im Ort seinen Namen verleiht. Sie landen schließlich in Montecatini Terme (UNESCO Kulturerbe), das ein bedeutendes Thermalbad beherbergt. Darüber hinaus finden Sie hier zahlreiche Art Nouveau Bauten. Das macht Montecatini Terme aus kultureller und architektonischer Sicht äußerst spannend.

4. Tag: Montecatini Terme – Pistoia

Ein grünes Fahrrad an einer Mauer
Eine Radtour in der Toskana von Pisa nach Florenz (Bild: arenak - stock.adobe.com)

Ab jetzt geht es bergauf. Wortwörtlich, denn auf diesem Streckenabschnitt erklimmen Sie den höchsten Punkt Ihrer Reise. Etwas anstrengend wird es also, der Ort Montevettolini belohnt Sie aber mit einer einmaligen Aussicht. Das Dorf verzaubert Sie mit seinem typisch toskanischem Charme aus engen Gassen, schönen Piazzas und einer beeindruckenden Altstadt. Weiter geht’s ins schöne Pistoia, das nicht ganz zu Unrecht als das kleine Florenz bezeichnet wird. Besonders der Domplatz und das imposante Baptisterium erinnern daran.

5. Tag: Pistoia – Florenz

Von nun an geht es angenehm flach und ohne viel Steigungen weiter. Sie radeln über besonders fruchtbaren Boden und erleben damit eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen. Das ist nicht nur wohltuend, sondern auch eine willkommene Abwechslung nach dem eher schweißtreibenden Anstieg des vorherigen Abschnitts. Nicht mehr weit und Sie erreichen schließlich das Ziel Ihrer Route: Florenz.

6. Tag: Florenz

Florenz, das ist DIE Renaissance Stadt schlechthin. Der Ort strotzt nur so vor Geschichte. Sie sollten sich also mindestens einen Tag, besser zwei Tage Zeit nehmen, um die Stadt zu erkunden. Gehen Sie unbedingt in die Uffizien, eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt – und vielleicht das wichtigste Museum für Renaissance Kunst. Spazieren Sie über die berühmte Brücke Ponte Vecchio, dem Wahrzeichen von Florenz und lassen Sie den Mercato Centrale Florenz auf sich wirken, die Markthalle der Stadt mit all ihren Ständen, kleinen Gängen und regionalem Obst, Gemüse, Fleisch und natürlich Pasta Sorten. Ein perfekter Abschluss Ihrer Toskana Radreise.

Wie sind die Radwege in der Toskana?

In der Toskana finden sich viele schöne Radwege. Abseits der oben vorgestellten Route können Sie zahlreiche weitere Strecken befahren, die mit traumhaften Landschaften aufwarten. Viele der Toskana Radwege haben gemeinsam, dass es Schotterpisten sind, Strade Bianche genannt. Die Strecken säumen weißer Kalkstein und kleine weiße Kieselsteine. Dies bietet Ihnen beim Fahren nicht nur einen ganz besonderen Untergrund. Der Kontrast zu den leuchtenden Farben der Umgebung mit ihren Obstgärten, Weinbergen und Pinienwäldern schafft zudem einen atemberaubenden Anblick.

1. Chiana-Kanal

Der Radweg entlang des Chiana-Kanals heißt Sentiero della Bonifica und bedeutet auf Deutsch in etwa Route der Trockenlegung. Damals wurde das Sumpfgebiet von Großherzog Leopold für den heutigen Kanal trockengelegt – und dient Ihnen nun als wunderschöne Kulisse beim Radfahren. Die Route verbindet die Städte Arezzo und Chiusi miteinander und eignet sich besonders gut für Kinder und Einsteigerinnen und Einsteiger. Der Verlauf ist ebenerdig und besitzt somit nicht allzu schwere Steigungen.

2. Versilia

Kennen Sie Versilia? Hierbei handelt es sich um eine Küstenlandschaft im Nordwesten der Toskana. Der Name stammt vom Fluss Versilia, der hindurchfließt. Die Region gilt (noch) als Geheimtipp für Urlaubende. Hier finden Sie Radwege in sämtlichen Schwierigkeitsgraden. Es gibt sowohl Küstenstrecken, die sich hervorragend für Rad-Neulinge eignen als auch Gebirgspassagen für Profi-Bikerinnen und Biker. Die größte Herausforderung ist der 6,3 Kilometer Anstieg auf den Berg Serra.

3. Maremma

Im Süden der Toskana befindet sich die Region Maremma. Diese ist vor allem für eines bekannt: Ihren wilden und ursprünglichen Charakter. Maremma wird von einem Netz aus weißen Straßen durchzogen, die ein spektakuläres Bild bieten. Als Startpunkt für Ihre Radtour eignet sich der Ort Castiglione della Pescaia, der im Zentrum der Region liegt. Maremma begeistert vor allem durch seine farbenfrohen Landschaften und ungebändigte Natur – klare Empfehlung für Bikerinnen und Biker, die auf Natur stehen.