Eine Frau bedient ihre Gangschaltung am E-Bike
Wie Sie ihr E-Bike reibungslos richtig schalten (Bild: Halfpoint - stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike E-Bike richtig schalten: So kommen Sie gut in die Gänge

Wussten Sie schon: Wenn Sie Ihr E-Bike richtig schalten, werden Sie prompt mit einer höheren Akku-Reichweite belohnt. Zudem fahren Sie materialschonend und tun etwas für die Ohren. Denn richtiges Schalten beim E-Bike ist auch eine Frage der Ästhetik. Wer mit Ihnen unterwegs ist oder einfach nur am Straßenrand steht, wird es Ihnen danken, dass Sie einen Gang geräuscharm wechseln können. Erfahren Sie, weshalb es gerade beim E-Bike so wichtig ist, korrekt zu schalten, auf was Sie dabei achten sollten und welche Vorteile Ihnen ein Schaltvorgang mit Voraussicht und Fingerspitzengefühl bringt.

E-Bike richtig schalten: Fehler werden bestraft

Mit ihrer Motorunterstützung haben E-Bikes mehr Power als konventionelle Fahrräder. Ihre Leistungsstärke hat bei unsachgemäßem Umgang jedoch den Nachteil, sich gegen das eigene Material zu richten. Sollten Sie Ihr E-Bike nicht richtig schalten, wirken starke Kräfte auf Kassette, Kette und Ritzel. Das führt nicht nur zu einem verdächtig unangenehmen Geräusch. Diese Belastung ist ein immenser Verschleiß, bei dem die Zähne an Ritzel oder Kettenblatt abbrechen können. Wenn Sie Pech haben, verursachen Sie durch falsches Schalten sogar einen Kettenriss. Zumindest könnte sich die Kette bei übermäßiger Belastung verbiegen oder abspringen. In dieser Hinsicht gleicht ein Pedelec jedem herkömmlichen Fahrrad. Wer sich nonchalant in den Sattel setzt und nur nach Gefühl drauflosschaltet, hat unter Garantie nicht lange Freude an seinem E-Bike. Dagegen bedeutet richtiges Schalten beim E-Bike Fahrspaß und das gute Gefühl, sich zeitaufwändige und womöglich kostenintensive Reparaturen zu ersparen.

E-Bike richtig schalten: Auf Arbeitsteilung achten

Wegen Ihrer gegenüber klassischen Fahrrädern potenzierten Leistung erlauben uns E-Bikes, in einer robusteren Übersetzung in die Pedale zu treten. Die häufige Inanspruchnahme härterer Gänge mag sicher reizvoll sein – führt jedoch über kurz oder lang zu den genannten Verschleißerscheinungen. Bei einer sehr niedrigen Trittfrequenz überlassen wir nämlich dem Motor die Hauptaufgabe der Fortbewegung. Das klingt erst mal komfortabel und ganz im Sinne einer möglichst muskelkraftbefreiten E-Bike-Nutzung. Der Verschleiß ist aber bei weitem größer, als wenn wir mit mäßigem Kraftaufwand selbst etwas für das Vorankommen tun und das E-Bike richtig schalten. Im Turbo-Modus schaltet es sich zudem recht ruppig. Der Motor läuft auf Hochtouren und der Akku verliert an Leistung. Richtiges Schalten beim E-Bike verlangt zwar ein wenig Aufmerksamkeit von Ihnen – wenn Sie aber erst einmal den Bogen raus haben, sanft, geschmeidig und flüsterleise zu schalten, werden Sie den positiven Unterschied merken!

E-Bike richtig schalten: Niemals unter Volllast!

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Gangwechsel beim Pedelec? Da gibt es nur eine Antwort: Wenn beim Pedaletreten keine oder zumindest keine sonderlich große Kraft auf das Hinterrad übertragen wird. Um Ihr E-Bike richtig zu schalten, dürfen Sie nie unter Volllast agieren! Das ist etwa dann der Fall, wenn Sie eine Steigung hinauffahren. Sind Sie bereits ein geraumes Wegstück auf der Schräge unterwegs, lastest so viel Kraft auf Ihrem Hinterrad, dass die beschriebenen Probleme durch mechanische Einwirkungen auftreten können. Dem können Sie durch eine vorausschauende Fahrweise vorbeugen. Schalten Sie rechtzeitig in einen leichteren Gang, sobald Ihre Fahrtroute steiler wird. Dabei treten Sie weiter, aber mit vermindertem Druck in die Pedale. Übrigens sollte vorausschauendes Fahren beim E-Bike ohnehin zur Gewohnheit werden. Jedes Bremsen mit anschließender Beschleunigung zehrt an der verfügbaren Elektroenergie. Sie haben eine viel größere Reichweite, wenn Sie mit Weitblick Ihr Rad ausrollen lassen und ein abruptes Bremsen vermeiden.

E-Bike richtig schalten: Mit Schwung auf den Berg

Eine Gangschaltung vom E-Bike
E-Bike richtig schalten - wie Sie es mit Schwung auf den Berg schaffen (Bild: Janni - stock.adobe.com)

Statt also erst mitten in der Steigung in einen Gang mit höherer Trittfrequenz und weniger Kraftaufwand zu schalten, holen Sie besser zu Beginn des Anstiegs und vor dem Schalten ein wenig Schwung. Dabei treten Sie ordentlich in die Pedale, was den Antrieb entlastet. Und das ist auch schon der Moment für richtiges Schalten beim E-Bike in solchen Situationen. Die von Ihnen erreichte Geschwindigkeit unterstützt das reibungslose Schalten. Wenn Sie jetzt noch eine stabil hohe Trittfrequenz aufrechterhalten, kostet das Sie wie auch den Akku am wenigsten Energie. Versuchen Sie, ein Gefühl zu bekommen, wie Sie Ihre Trittfrequenz unabhängig von den Leistungsstufen des Motors wählen und ausführen können. Lassen Sie sich, wenn möglich, nicht dazu hinreißen, die Gangwahl zu vernachlässigen oder mit niedrigstem Einsatz zu treten, dafür aber den Motor über Gebühr in die Pflicht zu nehmen. Der rächt sich dann gerne mit einem Reichweitenminus und Materialdefekten.

E-Bike richtig schalten: Nur während der Fahrt

Steht Ihr Pedelec, dann sollten Sie keinesfalls die Schaltung betätigen. Denn ein solch „trockenes Schalten“ provoziert ebenfalls Antriebsdefekte, weil die beim Anfahren wirkende Kraft unter Umständen zu ungestüm auf die Mechanik einwirkt. Wie Sie bei Steigungen ihr E-Bike richtig schalten, wissen Sie bereits. Was aber, wenn der Berg gar zu steil vor Ihnen steht? Hier hilft ein Trick: Steigen Sie vom Rad und deaktivieren Sie die Motorunterstützung. Dann fassen Sie den Sattel, heben das hintere Teil des Pedelecs etwas an. Bleiben Sie auf einem Bein stehen – mit dem anderen Fuß bewegen Sie das Pedal in Fahrtrichtung, während Sie gleichzeitig in einen kleineren Gang mit höherer Trittfrequenz schalten. Damit umgehen Sie dort, wo die Steigung ein richtiges Schalten beim E-Bike verkomplizieren würde, das Nicht-im-Stillstand-schalten-Gebot. Indem Sie das Rad hinten anheben und schalten, wählen Sie ein größeres Kettenblatt. Vorne angehoben wäre das die Entscheidung für ein kleineres Ritzel. Da es aber straff bergauf geht, sind natürlich eine material- und akkuschonende hohe Trittfrequenz und ein großes Ritzel angebracht.

E-Bike richtig schalten: Noch ein Tipp

Nicht nur durch richtiges Schalten beim E-Bike können Sie gut mit der verfügbaren Akkuleistung haushalten. Außer der Gangschaltung stehen Ihnen verschiedene Stufen der Motorunterstützung zur Verfügung. Wenn Sie immer in höheren Stufen unterwegs sind, erhöht sich wegen der Geschwindigkeit auch die Zahl der Bremsaktionen – und die fressen wertvollen Batteriestrom. Ein konstantes Fahren mit moderater Geschwindigkeit ist dagegen nicht nur körperlich angenehmer, sondern auch viel ökonomischer. Die einfachsten Unterstützungsmodi sind völlig ausreichend für die meisten Fahrten, erfordern aber physische Mitwirkung. Damit tun Sie nicht zuletzt auch etwas für Ihre Gesundheit und Ihre Fitness. Wenn Sie aber gar nicht erst schalten möchten, dann sollten Sie es mit einem E-Bike probieren, das eine Enviolo Schaltautomatik hat.