Nachhaltige Fahrradbekleidung
Nachhaltige Fahrradbekleidung (Bild: New Africa – stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike Nachhaltige Fahrradbekleidung: Darauf sollten Sie achten!

Fahrrad fahren macht Spaß und ist gut für die Umwelt. Allerdings setzen viele Biker und Bikerinnen bei ihrem Hobby nach wie vor auf Kleidung, die kaum umweltfreundlich ist. Denn auch heutzutage wird funktionale Bike Bekleidung oftmals aus Kunstfasern wie Polyamid, Polyester oder auch Polyethylen hergestellt. Solche Kunstfasern spülen bei jedem Waschgang Mikroplastik in unsere Gewässer und stellen bei der Entsorgung ein großes Problem dar. Hinzu kommt ein oftmals hoher Wasserverbrauch sowie ein maximaler Ausstoß von CO2 bei der Herstellung – herkömmliche Fahrradbekleidung ist also alles andere als gut fürs Klima. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, was nachhaltige Fahrradbekleidung ausmacht, wie sie diese erkennen und welche Marken nachhaltige Fahrradbekleidung für Damen und Herren anbieten.

Gibt es nachhaltige Fahrradbekleidung?

Obwohl das Angebot an nicht fairer Fahrradkleidung aus Kunststoff deutlich überwiegt, gibt es mittlerweile mehrere Marken, die faire und nachhaltige Fahrradbekleidung anbieten. Dabei gilt der Anspruch einer fairen sowie ressourcenschonenden Herstellung. Zusätzlich dazu sollte nachhaltige Fahrradbekleidung so gestaltet sein, dass sie möglichst langlebig ist. Dazu zählt, dass die Materialien sowie das Endprodukt eine hohe Qualität aufweisen. Somit zählt zum Thema Fair Fashion nicht nur die passende Materialwahl, sondern auch eine umweltfreundliche Produktion, anständige Arbeitsbedingungen in der Produktionsstelle sowie kurze Liefer- und Transportwege. Ebenso wichtig ist das unternehmerische Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Faire und nachhaltige Bike Bekleidung: Wie erkenne ich sie?

Grundsätzlich sollten Sie beim Kauf von nachhaltiger und fairer Bike Bekleidung folgende Aspekte beachten:

Relevante Gütesiegel

Es gibt bestimmte Siegel, die in der Modeindustrie für nachhaltige Kleidung vorherrschen. Allerdings ist nicht jedes Siegel oder Zertifikat wirklich aussagekräftig. Denn es kann sich auch um Greenwashing handeln. Deshalb sollten Sie stets darauf achten, ob es sich um ein wirklich relevantes Siegel für nachhaltige Mode handelt. Unter siegelklarheit.de, einer Initiative der deutschen Bundesregierung, erfahren Sie auf einen Blick, ob es sich um ein vertrauenswürdiges und aussagekräftiges Siegel handelt. Dazu zählen zum Beispiel folgende Siegel:

  • GOTS (Global Organic Textile Standard),
  • Grüner Knopf,
  • Bluesign,
  • Fair Wear Foundation,
  • Blauer Engel,
  • EU Ecolabel,
  • Standard 100 by OEKO-TEX.

Geeignetes Material

Bei der Herstellung von Radkleidung kommt oftmals Plastik zum Einsatz. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kleidung hoch funktional ist. Nachhaltige Materialien mit ähnlich guten Eigenschaften zu finden, ist dagegen nicht immer leicht. Wer nicht ganz auf Funktion verzichten möchte, kann allerdings zu Radbekleidung greifen, die aus recyceltem Kunststoff hergestellt wird. Hierzu eignet sich zum Beispiel Polyester, welches aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wird. Für wen das keine optimale Lösung ist, der kann sich ebenso für Merinowolle entscheiden. Merinowolle hat eine hohe Atmungsaktivität und ist eine garantiert ökologische Naturfaser. Hierbei sollte allerdings stets auf das Tierwohl und auf die Kennzeichnung Mulesing-free geachtet werden.

Der Produktionsort

Wenn Radbekleidung in Deutschland oder der EU hergestellt wird, kann auf lange Transportwege verzichtet werden. Zudem sind die Auflagen für eine umweltschonende Produktion um einiges strenger als im Ausland. Achten Sie deshalb am besten immer auf die Produktionsstätte, in der die Fahrradkleidung hergestellt wird.

Das unternehmerische Engagement

Je mehr Schritte der Produktion in ressourcenschonender und umweltfreundlicher Art und Weise erfolgen, desto nachhaltiger ist ein Produkt. Dies gilt auch bei der Herstellung von Fahrradbekleidung für Damen und Herren. Da eine 100 Prozent nachhaltige Produktion für die meisten Unternehmen allerdings kaum möglich ist, bedeutet dies nicht, dass eine Marke deswegen nicht unterstützt werden sollte. Die meisten Firmen versuchen deswegen, sich auf anderen Wegen für den Umweltschutz einzusetzen. Zum Beispiel indem sie Anteile ihres Gewinnes für nachhaltige Projekte spenden, Bäume pflanzen oder in Klimaschutz Zertifikate investieren. Somit sollte auch immer auf das unternehmerische Engagement einer Firma geachtet werden.

Welche Marken bieten nachhaltige Fahrradkleidung?

Nachhaltige Fahrradbekleidung
Nachhaltige Fahrradbekleidung – das ist zu beachten (Bild: Drobot Dean – stock.adobe.com)

Die Auswahl an Marken, die umweltfreundliche und nachhaltige Fahrradkleidung bieten, steigt stetig. Die wohl bekanntesten und etabliertesten Marken, die auch beim Thema Transparenz und Einsatz für den Klimaschutz überzeugen können, sind folgende:

  • Triple2: Setzt auf nachhaltige Bike Bekleidung, die zu 100 Prozent in Europa hergestellt wird. Hier erhalten Sie PVC-freie Outfits aus Merinowolle, Tencel sowie Bio-Baumwolle und recyceltem Polyester.
  • Vaude: Bietet PFC-freie sowie faire und klimaneutrale Sport und Bike Bekleidung. Der Hersteller setzt dabei auf recyceltes Material sowie Naturfasern, wie Tencel und Lyocell (Holz bzw. Bambusfasern), Bio-Baumwolle und fair produzierte Wolle, etwa Merinowolle.
  • Patagonia: Steht für Bluesign-zertifizierte Bike Outfits und nachhaltige Outdoor-Bekleidung. Dabei setzt das Unternehmen auf Bio-Baumwolle sowie Recycling-Polyester. Viele der Teile sind zudem Fairtrade zertifiziert.

Alternative zum Neukauf: Second Hand Bike Bekleidung

Grundsätzlich beginnt Nachhaltigkeit schon vor dem Kauf. Denn bevor Sie sich überhaupt für neue Fahrradkleidung entscheiden, sollten Sie überlegen, ob eine Neuanschaffung tatsächlich notwendig ist. Und selbst wenn dies der Fall ist, müssen Sie nicht zu neuer Bike Bekleidung greifen. Ähnlich wie Fahrräder und E-Bikes können Sie auch Bike Bekleidung aus zweiter Hand erwerben. Viele Shops bieten gut erhaltene Radbekleidung aus zweiter Hand. Beispiele hierfür sind Plattformen wie SecondBikeSale.de, SecondBikeLife.de oder Bikeexchange.de. Hier finden Sie eine große Auswahl an einwandfreien preloved Teilen.

Aber Vorsicht: Beim Kauf eines Fahrradhelms sollte Sicherheit immer vorgehen. Damit ein Helm wirklich schützt, muss er optimal passen, funktional und sturzfrei sein. In diesem Fall sollte Nachhaltigkeit nur eine untergeordnete Rolle spielen.