E-Bike Umbausatz
E-Bike Umbausatz – das ist zu beachten (Bild: Elizaveta – stock.adobe.com)

Ratgeber Rad & E-Bike E-Bike Umbausatz – flotter unterwegs

Auch Sie möchten in Zukunft elektrisch Rad fahren, aber sich kein neues Fahrrad anschaffen? Das lässt sich machen! Mit einem E-Bike Umbausatz rüsten Sie Ihr mit Muskelkraft betriebenes Zweirad vergleichsweise kostengünstig in ein mühelos dahinsurrendes Pedelec um. Dieser Beitrag informiert Sie über die unterschiedlichen Varianten von E-Bike Umbau Kits, deren Vor- und Nachteile und was beim Nachrüsten alles zu beachten ist. Ein wichtiger Punkt sind die technischen Voraussetzungen, die Ihr Fahrrad aufweisen sollte, damit es auch als E-Bike Fahrqualität und Sicherheit bietet. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, finden Sie am Schluss eine Modell-Palette besonders gefragter Umbausätze für E-Bikes.

Wann lohnt sich ein E-Bike Umbausatz?

E-Bikes stehen hoch im Kurs. Die Motorunterstützung verheißt ein entspanntes und kräftesparendes Fahren, was sich zumal auf längeren Radtouren und in anspruchsvollem Gelände auszahlt. Nun hat man aber noch seinen geliebten Drahtesel in Keller oder Garage stehen und mag ihn dort nicht verstauben lassen. Wohl wissend, dass die Anschaffung eines Pedelec von guter Qualität kein finanzieller Pappenstiel ist. Wenn Sie diese Gedanken umtreiben und Sie offen für Kompromisse sind, dann wäre ein Umbausatz zum E-Bike eine sehr brauchbare Lösung für Sie.

Ein E-Bike Umbau Kit ...

  • ... erlaubt die motorisierte Weiternutzung eines Fahrrads, das Ihnen ans Herz gewachsen ist,
  • ... ist meist preiswerter als der Neukauf eines E-Bikes,
  • ... schont Ressourcen und ist nachhaltig, weil weder Verschrottung noch Neuproduktion nötig sind.

E-Bike Umbausatz: Welcher Voraussetzungen bedarf es?

Inzwischen gibt es für so gut wie jeden Fahrradtyp E-Bike Umbau Kits. Weil das motorisierte Fahren eine höhere Belastung für Ihr Rad darstellt, sollte es nicht zu alt sein. Wenn es jünger als 5 Jahre ist und weniger als 10.000 Kilometer auf dem Buckel hat, sollte das passen. Das zusätzliche Gewicht eines E-Bike Umbausatzes von bis zu 9 kg muss von einer stabilen Rahmenkonstruktion getragen werden. Der Rahmen soll auch genug Platz bieten, damit Sie den Nachrüstsatz problemlos einbauen können. Mehr Gewicht und höhere Geschwindigkeit erfordern entsprechende Bremsen. Wenn Ihr nachzurüstendes Rad keine Scheibenbremsen hat, sollten Sie es damit ausstatten, um kein Sicherheitsrisiko einzugehen. Weiterhin sind Sie gut beraten, vor dem Umbau Ihr Rad von Profis einer Fachwerkstatt auf Ermüdungserscheinungen von Material und Ausstattung durchchecken zu lassen.

Was beinhaltet ein E-Bike Umbausatz?

Der Nachrüstsatz, der Ihr muskelbetriebenes Fahrrad in einen Elektroflitzer verwandelt, enthält zuerst einmal einen Motor – das Herzstück Ihrer neuen Mobilität. Damit das Aggregat Strom erhält, müssen Sie auch einen Akku einbauen. Weitere wichtige Bauelemente sind ein Controller, der die Energiespeisung des Motors steuert, sowie ein Trittfrequenzsensor, der den Motor bei Trittbewegungen aktiviert. Weil es das ausschlaggebende Merkmal von E-Bike Umbausätzen ist, werden sie nach dem Sitz des Motors unterschieden:

E-Bike Umbausatz mit Frontmotor

Der entweder unmittelbar am Vorderrad oder an der Felge sitzende Motor führt zu einer spürbaren Schwerpunktverlagerung nach vorne. Das wirkt sich ungünstig auf das Fahrgefühl aus. Auch wenn sich diese Form der Nachrüstung gut mit Naben- oder Kettenschaltung und Rücktrittbremse kombinieren lässt, erhalten andere Systeme in der Käufergunst oft den Vorrang.

E-Bike Umbausatz mit Mittelmotor

Hier ist die Schwerpunktverlagerung durch das Motorgewicht ideal ausbalanciert. Der Motor schluckt durch die weitgehend direkte Kraftübertragung weniger Strom als bei den anderen beiden Varianten. Die Rücktrittbremse lässt sich problemlos nutzen. Reifenwechsel werden nicht vom Umbausatz zum E-Bike beinträchtigt. Die erste Wahl für viele Umsteiger kostet aber mehr und belastet zudem Ketten und Ritzel stärker.

E-Bike Umbausatz mit Heckmotor

E-Bike Umbau Kits mit Heckmotor sind die beliebtesten auf dem Markt. Diese Motorposition sorgt für ein harmonisches Fahrgefühl mit direkter Verbindung zum Antrieb – gerade auch bei sportiver Fahrweise. Über die sogenannte Rekuperation kann Elektroenergie zurückgewonnen werden. Das an der Fahrradnabe sitzende Aggregat wird dort stabil gehalten. Einziges Manko: Auf die Rücktrittbremse müssen Sie in diesem Fall verzichten.

E-Bike Umbausatz: Gut zu wissen

E-Bike Umbausatz
E-Bike Umbausatz – das sollten Sie wissen (Bild: auremar – stock.adobe.com)

Ohne Trittunterstützung darf ein Fahrrad in Österreich maximal auf 6 km/h beschleunigen. Deshalb sollten Sie Abstand von Nachrüst-Kits nehmen, die einen Gashebel beinhalten. Dieser würde Ihnen ermöglichen, mehr Leistung vom Motor abzurufen, als für ein zulassungs- bzw. anmeldefreies E-Bike erlaubt ist. Wer sein E-Bike nachrüstet, der begibt sich rechtlich oft auf dünnes Eis. Ein Elektrofahrrad ohne Versicherungskennzeichen darf hierzulande nicht schneller als 25 km/h und die Nennleistung seines Motors nicht höher als 250 Watt sein. Die Montage selbst ist für handwerklich Begabte oft eine Sache von wenigen Minuten. Allerdings erfordert sie schon einiges an Sachkenntnis. Wenn Sie das Nachrüsten nicht an einen Fachbetrieb delegieren möchten, finden Sie neben der Montageanleitung des Herstellers diverse Tutorials auf Youtoube. Sollten Sie sich für einen E-Bike Umbausatz mit Mittelmotor entscheiden, benötigen Sie überdies einen Innenlagerschlüssel (ca. 15 Euro).

5 besonders gefragte E-Bike Umbausätze:

Pendix Edrive 300: Hochwertige Verarbeitung, extreme Geräuscharmut, unauffälliges Design und clevere Konstruktion sind die Hauptmerkmale dieses Premium-Mittelmotor-Kits. Für stolze 1.649 Euro gibt es 250 Watt Leistung bei einem Drehmoment von 65 Nm. Mit 330 Wh sorgt der Akku für Reichweiten bis zu 50 km. Das teure Qualitätsprodukt wirft jedoch die Frage auf, ob man sich nicht gleich ein nagelneues E-Bike kaufen sollte.

Livall PikaBoost: Dagegen kostet der E-Bike Umbausatz von Livall nur 299 Dollar beim Hersteller (aktueller Vorzugspreis). Er treibt das Hinterrad an und ist laut Eigenwerbung ohne Werkzeuge in nur 30 Sekunden an der Sattelstütze montiert. Der Akku schafft mit 234 Wh bis zu 30 km. Mit seinem regenerativen System lässt er sich während der Fahrt neu aufladen, was die Reichweite theoretisch ins Unendliche wachsen lässt. Aber auch das innovative PikaBoost ist sicher kein Perpetuum mobile.

Bafang BBs-01B: Die 250 Watt Motorleistung und 80 Nm Drehmoment machen das E-Bike Umbau-Kit mit Mittelmotor zu einem ausgesprochen leistungsstarken System. Besonders Mountainbikerinnen und -biker dürften von der geballten Power profitieren. Der Nachrüstsatz ist für ca. 530 Euro zu haben. Dafür gibt es unter anderem einen LCD-Bordcomputer, jedoch keinen Akku. Der muss separat erworben werden (ca. 270 Euro).

Bikight SW900: Der attraktivere E-Bike Umbau-Kit dieser Marke mit 1.000 Watt ist in Österreich verboten, kostet aber nur rund 300 Euro. Die 250-Watt-Alternative ist wegen der hohen Nachfrage aufgrund des guten Preis-Leistungsverhältnisses immer mal wieder ausverkauft. Zusammen mit dem Akku muss man dafür etwas über 400 Euro hinlegen. Dafür gibt es ausgereifte Technik, wobei das Drehmoment mit höchstens 35 Nm eher nichts für Bergtouren ist.

Yose Power: Hier ist nach getaner Montagearbeit ein Frontmotor mit 250 Watt am Werk. Der E-Bike Umbausatz enthält alle erforderlichen Tools, Instrumente und einen Akku in qualitativ überzeugender Verarbeitung. Die Montage ist ein wenig knifflig und könnte bis zu drei Stunden dauern. Das ganze Paket kostet lediglich um die 200 Euro.